Sensible Resilienz

Sonntag, 05. Mai 2024, 12:00 Uhr
Melanchthonkirche

Sensible Resilienz
aus: Sensibel, Textpassagen von Svenja Flaßpöhler
Rezitation: Michael Lippold
Musik: Ludwig Kaiser

Wenn Empfindsamkeit einen höheren Stellenwert erhalte als Resilienz, drohe gesellschaftlicher Stillstand. Das schreibt die Philosophin Svenja Flaßpöhler in ihrem Buch „Sensibel“. Wenn Gefühle das Handeln leiten, zögen sich die Menschen schutzsuchend zurück oder würden aggressiv.

„Wir erleben gerade, wie diese eigentlich konstruktive Kraft der Sensibilität in Destruktivität umzuschlagen droht: Anstatt zu verbinden, trennt uns die Empfindlichkeit. Sie zersplittert Gesellschaften in Gruppen,“ so die Philosophin Svenja Flaßpöhler in ihrem neuen Buch „Sensibel“. Schon mit ihrer Streitschrift „Die potente Frau“ hatte die Chefredakteurin des „Philosophie-Magazins“ heftigen Streit entfacht. Es ging um ihre These, die MeToo-Bewegung sei in patriarchalen Denkschemata befangen, einem starren Opfer-Täter-Denken. Nun hat Flaßpöhler noch einmal nachgelegt. Auffällig sei, wie sehr unsere Zeit von der Konfliktlinie „gute Weiblichkeit versus böse Männlichkeit“ geprägt sei …