Sonntag, 15. Oktober 2023, 12:00 Uhr
Melanchthonkirche
Wie können wir gute Ahnen werden?

Kanzelrede: Prof. Dr. Kazuma Matoba
Musik: Ludwig Kaiser
In meiner Rede geht es um ein “Planetares Wir” – ein neues Narrativ, das in der gesellschaftlichen Polykrise die Kraft haben kann, unsere Kultur zu heilen und neue Zivilisationsformen zu schaffen. Denn wir gehen davon aus, dass in unserer jetzigen Kultur viele kollektive Traumata uns davon abhalten, diese Krise zu überwinden. Besonders in der Klimakrise haben wir eine Chance, gute Ahnen zu werden, indem wir das Potenzial eines Planetaren Wir in uns allen finden und (wieder) aktivieren können.
Kazuma Matoba ist Apl.-Professor für Interkulturelle Bildung und Kommunikation an der Universität Witten/Herdecke und Mitbegründer des Institute for Global Integral Competence e.V.
Er wurde in Kobe/Japan geboren, wo er 30 Jahre lang beobachtet und gelernt hat, wie man eine Brücke zwischen Moderne und Tradition, westlicher und östlicher Kultur, Körper und Geist, Yin und Yan, Mann und Frau, Material und Geist, Wissenschaft und Mystik, sowie Wissenschaft und Kunst schlägt.
Für diese Studien wandte sich Kazuma der westlichen und östliche Philosophie, der europäischen und japanischen Linguistik, Johrei (japanische Medizin), Kado (traditionelles japanisches Blumenarrangement), Sado (traditionelle japanische Abschlagzeremonie), Feldenkrais, Anthroposophie u.v.m zu.
Nach seiner Promotion in Linguistik befasste er sich mit der dialogische Philosophie von Martin Buber und David Bohm. Seitdem hat er zahlreiche Dialogprozesse in Deutschland, Japan, China, der Schweiz und den USA begleitet. Seine Forschungsthemen sind kulturelle Vielfalt, kosmopolitische Kommunikation, Aufbau einer dritten Kultur, Flüchtlingskrise und globales soziales Zeugnis.
Das letzte Thema ist sein lebenslanges Forschungsthema, da er seit mehr als 30 Jahren die Frage stellt: „Wie kann sich der Mensch bewusster vernetzt fühlen.“